Das klinische Ethikteam im MHK

Ethik ist das Nachdenken über unsere Wertvorstellungen und unsere Handlungsprinzipien – über das, was wir für gut und richtig halten (=Moral). Die klinische Ethikteam befasst sich mit den Voraussetzungen und der Bewertung medizinischen und pflegerischen Handelns:

  • Die Medizin kann helfen, wenn es um Gesundheit und Krankheit, um Leben und Tod geht, aber soll sie das auch in jedem einzelnen Fall? Muss es nicht Grenzen geben für das, was machbar ist? Was ist gut und richtig für den individuellen Patienten?
  • Wie können in der vielschichtigen Struktur eines Krankenhauses die Individualität, die Bedürfnisse und die Autonomie jedes Patienten/jeder Patientin berücksichtigt werden?
  • Im Krankenhaus arbeiten viele Menschen in verschiedenen Berufen, um Patientinnen und Patienten bestmöglich zu behandeln und zu versorgen. Sie bringen ihre individuellen moralischen Wertvorstellungen mit. Wie können sie sicher sein, dass ihnen wichtige Werte ernst genommen und gelebt werden?
  • Welche Werte müssen für die gesamte Einrichtung gelten, z. B. im Hinblick auf ökonomische Entscheidungen oder die Kommunikation und den Umgang untereinander?

Mit solchen grundsätzlichen Fragestellungen beschäftigt sich das Ethikteam. Auch werden immer wiederkehrende ethische Problemsituationen besprochen. Das Ethikteam ist interdisziplinär und tagt einmal im Quartal.

 

Ethische Fallbesprechung

Ein wichtiges Werkzeug des Ethikteams ist die Ethische Fallbesprechung. Sie ist ein moderiertes, strukturiertes Gespräch, an dem Personen, die mit der Behandlung und Pflege eines Patienten betraut sind, teilnehmen (ärztlicher Dienst, Pflegepersonal, Casemanagement u. a.).

Sie kann einberufen werden, wenn Unklarheit besteht, ob der eingeschlagene Behandlungsweg noch medizinisch, pflegerisch und menschlich verantwortbar und sinnvoll ist bzw. sich mit den Wertvorstellungen und dem (mutmaßlichen) Willen des Patienten/der Patientin deckt, z. B. bei nicht vorliegender oder unklarer Patientenverfügung oder unterschiedlichen Auffassungen, z. B. unter Angehörigen und Behandelnden.

Alle Mitarbeitenden, die mit dem Patienten/der Patientin arbeiten sowie Angehörige/Zugehörige (Verwandte, Freunde, Bevollmächtigte, Betreuende etc.) können eine ethische Fallbesprechung anregen. Bitte wenden Sie sich an die Vorsitzende des Ethikteams. Organisation, Moderation und Protokollführung werden vom Ethikteam übernommen.

 

Leitfaden zur Vorsorge (Ärztekammer Nordrhein)

2022_Leitfaden_Patientenvorsorge_AeKNo.pdf
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